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Staat und Staatsapparat: ein theoretischer Ansatz
In: Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V.
Die Arbeit will einen Beitrag leisten zur allgemeinen Theorie des kapitalistischen Staates auf der Basis der Marx'schen Kapitalanalyse. Ausgehend von den bisherigen Ergebnissen der staatstheoretischen Diskussion führt der Autor zunächst den Nachweis der begrifflichen Einheit von Form- und Inhalts-(Funktions-)Bestimmung des kapitalistischen Staates in der widersprüchlichen Struktur des kapitalistischen Reproduktionsprozesses und der daraus abgeleiteten Zentralität der Analyse von gesellschaftlichen Vermittlungsstrukturen und Prozessen im Verhältnis von "Staat und Kapital". Zum anderen wird versucht, die Konstitutionsbedingungen des Staates als Apparat und handelnde Instanz, ausgehend von den gewonnenen allgemeinen Bestimmungen des kapitalistischen Staates zu analysieren. Es wird ein theoretischer Bezugsrahmen entwickelt, der für die Analyse von Veränderungstendenzen der Staatstätigkeit und des Staatsapparates fruchtbar gemacht werden kann. Dabei werden Schlußfolgerungen für die konkrete historische Analyse gezogen und Grenzen der theoretischen Staatsanalyse benannt. (AF2)
Permanente Reorganisation: Unsicherheit und Überforderung in der Arbeitswelt
In: Vorgeschichte der Gegenwart, S. 37-56
Krise ist immer. Zum Verhältnis von Finanz- und Wirtschaftskrise und betrieblicher Krise in Permanenz
In: Sozialismus, Band 39, Heft 1, S. 45-49
ISSN: 0721-1171
"Hauptsache Arbeit": zum qualitativen Wandel von Erwerbsarbeit
In: WISO: Wirtschafts- und sozialpolitische Zeitschrift, Band 34, Heft 3, S. 17-34
ISSN: 1012-3059
"Die vorherrschende Parole 'Hauptsache Arbeit' verweist auf eine massive Krise der Arbeitsgesellschaft: Die 'Qualität der Arbeit' ist kein Thema mehr. Entsprechend wenig Beachtung findet auch der qualitative Wandel von Arbeit, der sich in den gesellschaftlichen Umbruchprozessen der letzten Jahrzehnte vollzogen hat. In der anscheinend so erfolgreichen Bewältigung der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise ('German miracle') haben sich die Arbeitsbedingungen weiter verschlechtert. Gleichzeitig hat die Krise wie in einem 'Brennglas' die bisherigen Folgen des Wandels von Arbeit vor Augen geführt. Die Erosion der fordistischen Arbeitsgesellschaft vollzog sich in Form einer tiefgehenden gesellschaftlichen Restrukturierung, die nicht zuletzt zu einer weit reichenden Reorganisation in den Unternehmen und in den Steuerungsformen von Arbeit geführt hat. Mit der historischen Durchsetzung einer 'marktzentrierten Produktionsweise', in der der Markt zum Motor einer permanenten Reorganisation in den Unternehmen wird, werden auch die Arbeitsbedingungen zu abhängigen Variablen der Marktpreise und Gewinnerwartungen. Die Entwicklungstendenzen der Prekarisierung, Standardisierung und Subjektivierung von Arbeit beschreiben die zwiespältigen Folgen dieser Umbruchprozesse. Die skizzierten Veränderungstendenzen führen sowohl zu einer Ausdifferenzierung von Erwerbsarbeit und zu einer verschärften Spaltung der Arbeitsgesellschaft als auch zu einer deutlich erhöhten Belastungssituation in der konkreten Arbeitstätigkeit, die immer größere Teile der Arbeitnehmer betrifft. Wachsender Zeit- und Leistungsdruck und sich verschärfende Unsicherheit kombinieren sich zu einem Belastungssyndrom 'moderner' Arbeit, das in der Dominanz psychischer Belastungen seinen Ausdruck findet. Eine weitere Verdichtung der Arbeit, eine weitere Verstärkung des Leistungsdrucks wird - so unsere Einschätzung - zu verheerenden gesundheitlichen Auswirkungen führen. Deswegen wird ein Kurswechsel bei den arbeitspolitischen Akteuren unabdingbar: Die 'innere Qualität' der Arbeit darf nicht länger zugunsten der Sicherung von Beschäftigung ausgespielt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Von der "Humanisierung der Arbeit" zur "Guten Arbeit"
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 15, S. 18-24
ISSN: 2194-3621
"Die Initiativen zu 'Guter Arbeit' knüpfen an die Tradition des Reformprojekts 'Humanisierung der Arbeit' der 1970er Jahre an. Dieses bietet viel historisches Lernpotenzial; es gilt aber auch, die veränderten Rahmenbedingungen zu beachten." (Autorenreferat)
Indirekte Steuerung: zum Formwandel betrieblicher Herrschaft
In: Macht und Herrschaft in der reflexiven Moderne, S. 358-378
Seit Taylor war betriebliche Herrschaft explizit als ein Kommandosystem mit Befehl und Gehorsam organisiert. Mit der fortschreitenden Dynamik und Komplexität der Produktivkräfte erwies sich das Kommandosystem jedoch als Schranke für die Produktivitätsentwicklung der Unternehmen. An die Stelle der Unterordnung des eigenen Willens unter den Kommandanten tritt nun die Funktionalisierung des eigenen Willens für den Organisationszweck und die Kommandoherrschaft verwandelt sich in eine indirekte Steuerung, die sich vorrangig über Kennziffern, Kunden und Konkurrenten vollzieht. Beim Organisationsprinzip der indirekten Steuerung handelt es sich um die Einführung einer geschichtlich neuen Form von Herrschaft. Gegenüber dem Kommandosystem verändert sich der Stellenwert der Selbstständigkeit in der Arbeit grundlegend. Angesichts der Identifikation mit ihrer Arbeit, gemischt mit der Sorge um die eigene berufliche Zukunft, neigen die Arbeitskraftunternehmer zur Selbstausbeutung. (ICE2)
Re-Thematisierung der Arbeit. Arbeitspolitische Konsequenzen aus der Krise
In: Sozialismus, Band 38, Heft 3, S. 39-46
ISSN: 0721-1171
Von der "Humanisierung der Arbeit" zur "Guten Arbeit"
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 11, S. 18-24
ISSN: 0479-611X
"Die Initiativen zu 'Guter Arbeit' knüpfen an die Tradition des Reformprojekts 'Humanisierung der Arbeit' der 1970er Jahre an. Dieses bietet viel historisches Lernpotenzial; es gilt aber auch, die veränderten Rahmenbedingungen zu beachten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Ende der Maßlosigkeit?: Leistungspolitik in der Krise
In: Zeit, dass wir was drehen!: Perspektiven der Arbeitszeit- und Leistungspolitik, S. 19-37
Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist nach Meinung des Autors kein Naturereignis, sondern hängt mit den Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Ökonomie zusammen, die wie Naturgesetze erscheinen. Sie sind eng mit den historischen Veränderungen in den Unternehmen und der Entwicklung von Arbeit verbunden, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten durchgesetzt haben. Die tieferen ökonomischen Ursachen der aktuellen Krise reichen dabei in die Mitte der 1970er Jahre zurück. Der Autor vertritt die These, dass die Krise tiefere Einsichten und Ansatzpunkte liefert, die sich für arbeitspolitische Perspektiven nutzen lassen. Der Untertitel seines Beitrags "Leistungspolitik in der Krise" hat dabei eine mehrfache Bedeutung: Es geht um die Krise der Leistungspolitik, die in den letzten 10 bis 15 Jahren zu erkennen war und die in der aktuellen Krise eine Zuspitzung erfährt. Es geht ferner um die Konsequenzen, die sich daraus für eine zukünftige Leistungspolitik ergeben, welche zunächst eine Leistungspolitik in der Krise sein wird. Im Zentrum stehen dabei die Perspektiven einer Leistungspolitik, die ihr Maß verloren hat, was folgende kritische Fragen aufwirft: Ist mit der Krise ein Ende der Maßlosigkeit in Sicht, oder kommt es zu einer weiteren Verschärfung der Leistungsanforderungen? Liegt in der Krise die Chance für eine Wende in der Leistungspolitik oder verstärkt sie nur die Rat- und Hilflosigkeit? Ausgangspunkt des Beitrags sind die historischen Veränderungen in der Leistungspolitik, die der Autor am Wandel des Leistungsbegriffs erläutert. (ICI2)
Das Konzept der sozialen Nachhaltigkeit: ein Weg aus der arbeitspolitischen Gestaltungsdefensive?
In: Soziale Nachhaltigkeit in flexiblen Arbeitsstrukturen: Problemfelder und arbeitspolitische Gestaltungsperspektiven, S. 45-58
Der Beitrag geht zunächst auf ökologische Nachhaltigkeit ein und wendet sich dann der "sozialen Nachhaltigkeit" zu. Er stellt fest, dass es zu einem massiven "Umbruch" der Arbeitswelt gekommen ist. Die vormals gültigen zeitorientierten Arbeitsmodelle (Zeit gegen Geld) wurden vielerorts getauscht gegen Ergebnis-orientierte Modelle (Ergebnis gegen Geld). Damit verbunden ist ein Übergang zu einer mehr "indirekten" Arbeitssteuerung. Der "Boss" versucht nicht mehr unbedingt, seine Arbeitnehmer zum Arbeiten anzuhalten - sie versuchen es jetzt selbst. Durch eine Umstellung auf Gruppenarbeit und leistungsorientierte Bezahlung wird der Druck nun von den eigenen Kollegen ausgeübt - und der Arbeitnehmer setzt sich selbst unter Druck. Die "marktzentrierte Produktionsweise" zielt auf immer höhere "Renditen" und Produktivitätssteigerungen ab - auf Kosten menschlicher Arbeitskraft, die nicht mehr als Wert in der Gleichung auftaucht. Der Druck der Arbeitswelt wird ungefiltert an die Individuen weitergegeben, die nun das "Marktrisiko" tragen. Es wird das Beispiel des "Ausstempelns" vorgestellt: Mitarbeiter gehen danach zurück an ihren Arbeitsplatz und umgehen so die arbeitsrechtlichen Regelungen. Die Furcht vor einem Verlust des Arbeitsplatzes führt zu "Selbstausbeutung", und die Organisationen, die den Arbeitnehmer schützen sollen, werden als Gegner angesehen. Der Beitrag fordert eine "eigensinnige Arbeitspolitik", die soziale Nachhaltigkeit radikal einfordert und vertritt. Es wird dargestellt, dass die bisherigen Politikmodelle der Arbeitspolitik nicht mehr funktionieren. Der Artikel sieht die Arbeitswelt in einer Übergangsphase, die durch eine "Erosion stabilisierender Elemente" gekennzeichnet ist. "Historische Grenzziehungen" eines Ausgleichs zwischen sozialen Ansprüchen und einem Marktverwertungsinteresse lösen sich auf. Abschließend wird noch auf marxistische Ideologien zur "kapitalistischen Entwicklung" eingegangen. (ICB)
Von humanisierter zu guter Arbeit. Paradigmenwechsel in der Arbeitspolitik
In: Sozialismus, Band 35, Heft 2, S. 12-18
ISSN: 0721-1171
Die Zukunft der Arbeitsgesellschaft. Soziologische Deutungen in zeithistorischer Perspektive
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 55, Heft 2, S. 309-328
ISSN: 2196-7121
Vorspann
Geht der Arbeitsgesellschaft wirklich die Arbeit aus, wie Hannah Arendt meinte, und erfüllt sich tatsächlich der alte Menschheitstraum von weniger arbeiten und länger leben? Der renommierte Arbeitssoziologe Dieter Sauer kann zeigen, dass mit solchen Schlagwörtern wenig gewonnen ist. Von einem Ende der Arbeitsgesellschaft, so Sauer, könne keine Rede sein. Richtig sei aber, dass sie radikalen Umwälzungsprozessen ausgesetzt sei, die den betroffenen Gesellschaften große Anpassungsleistungen abverlangten, zugleich aber – Stichwort "neue Autonomie in der Arbeit" – auch viele Chancen eröffneten.
Die Zukunft der Arbeitsgesellschaft: soziologische Deutungen in zeithistorischer Perspektive
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 55, Heft 2, S. 309-328
ISSN: 0042-5702
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